MAF-Variante 1
Hier ersetzt ein Luftmassenmesser (MAF – Mass Air Flow meter) deutscher Herstellung, d.h. ein Heißfilm-sensor im Messrohr mit Strömungsgittern den serienmäßigen Luftmengenmesser (LMM).
Die weitere Luftführung verbleibt identisch im Serienzustand. Der Messbereich entspricht den LMM.
Es handelt sich um eine einfach zu installierende seriennahe Lösung. Diese Version reduziert den Druck-verlust durch den Wegfall der Stauklappe um die Differenz zwischen LMM und MAF, d.h. der Basisversion um gut 20 mbar. Die Ansaugtemperatur bleibt auf Serienniveau.
Damit reduziert sich das Druckverhältnis, die Verdichterarbeit und die Verdichterendtemperatur.
Der (normierte) Betriebspunkt im Verdichterkennfeld rückt etwas nach unten und links.
Diese MAF-Lösung bewirkt über die verbesserten Verdichterverhältnisse gleichzeitig eine Reduzierung des Abgasgegendruckes. Bei jeweils exakt gleichen Ladedrücken ergibt sich dabei für den Betriebspunkt 5.000 U/min je nach Lader eine Leistungssteigerung von 2 – 3 PS und bei 6.000 U/min eine solche von 3 – 5 PS.
MAF-Variante 2
Bei den MAFs amerikanischer Herstellung ist der Ansaugweg grundsätzlich geändert. Die Luft wird typischerweise durch einen offenen Luftfilterpilz im Motorraum über ein kurzes Luftrohr und den darin befindlichen MAF angesaugt. Die Messbereiche variieren je nach Typ und Ausführung.
Durch Umgehung der langen Serienluftführung hat diese Version den geringsten Druckverlust.
Der Luftfilter liegt jedoch im Motorraum, so dass die angesaugte Luft etwa 20 Grad wärmer ist.
Dies hat den Effekt, dass zwar das Druckverhältnis sinkt, die Verdichterarbeit wegen der höheren Eintrittstemperatur jedoch wieder auf Serienniveau steigt und die Verdichtungsendtemperatur etwa 20 Grad höher liegt als im Serienzustand. Der (normierte) Betriebspunkt im Vedichterkennfeld liegt damit unterhalb, jedoch bei gleichem Durchsatz wie die Serie.
Der Nachteil der Temperaturerhöhung wirkt sich trotz LLK auch auf die Füllung aus und wird bei Ladern mit großen Raddurchmessern und niedriger Drehzahl nur teilweise dadurch kompensiert, dass dies auch zu einer Erhöhung der Verdichterdrehzahl führt. Dies wiederum läßt die (für den Verdichter zu kleine) Turbine mit einem etwas besseren Wirkungsgrad arbeiten.
Insgesamt bleibt diese Variante trotzdem hinter den anderen zurück. Besser wäre sie nur bei Verlegung des Ansaugpunktes nach außen, was mit baulichem Aufwand und je nach Ausführung mit einer Erhöhung des Widerstandes verbunden ist.
Diese MAF-Lösung verspielt den Vorteil des geringsten Druckverlustes durch die höhere Ansaugtemperatur mit den beschriebenen Folgen. Entsprechend liegt auch der Abgasgegendruck über der MAF-Lösung 1. Damit ergeben sich bei identischem Ladedruck nur maximal 2-3 PS Gewinn.
Eine merkliche Verbesserung tritt nur bei Verlegung des Ansaugpunktes oder höheren Ladedrücken ein.
Hier wird verständlich, warum diese Varianten typischerweise mit deutlich höheren Ladedrücken gefahren werden, da erst dann eine signifikante Leistungssteigerung über den Druck erzielt wird.